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CD-TIPP: "Oracion" von Jan Bartlema, Niederlande

(direct to disc) das Original. Dam 998 / LC 08450 Daminus Records. Er spielt auf einer GRANDOLA Superior. Die CD wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet.

 

"Morningwalk" von Buck Wolters - direct to disk-

Verlag Hubertus Nogatz! Er spielt auf einer GRANDOLA Meisterstück, Fichte

 

"Trivium" von Hermann Hudde, Venezuela

Verlag Dreyer-Gaido. Er spielt auf einer GRANDOLA, Zeder

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BUCHTIPP. Es gibt ein schönes Buch über alle Arten von Gitarren:

"Portrait Gitarre" von Jörg Jewanski

Leicht zu lesen und super informativ.

 

Die Schellack Handpolitur

Der Lack bei feinen Saiten-Instrumenten erfüllt zwei Funktionen:

Zum Ersten soll er das Holz schützen vor Verschmutzung  und Beschädigung. Denn Schmutzpartikel würden die Schwingungsfähigkeit negativ beeinflussen, und der Lack bewahrt besonders das Weichholz der Decke vor erhöhtem Abrieb beim Spielen.

Zum Zweiten hilft der Lack, dass die Decke den Ton besser abstrahlen kann.

Unter dem Mikroskop betrachtet hat das Holz selbst einer superfein geschliffenen Gitarrendecke eine raue Oberfläche. Diese würde den Klang eher etwas dämpfen als perfekt abstrahlen; man kennt diesen Effekt auch von Samttüchern u.ä. Man hat mit Stradivari-Geigen, die restauriert werden mussten, den Versuch gemacht, dass man sie sowohl unlackiert als auch lackiert gespielt hat. Und siehe da: den strahlenden Klang der "Stradivari" entwickelten sie erst nachdem sie lackiert worden waren. (Selbstverständlich wurde dabei ein Geigenlack verwendet, der dem Stradivaris möglichst nahe kam.)

Sie werden jetzt vielleicht einwenden, dass Lack ja zusätzlich durch seine eigene Masse das Schwingungsverhalten dämpfen würde. Das tut er auch - und aus eben diesem Grunde muss er möglichst dünn aufgetragen sein. Zusammengefasst bedeutet dies, dass für den Klang einer hochwertigen Gitarre ein möglichst glatter und gleichzeitig möglichst dünner Lack die erste Wahl ist. Diese beiden Kriterien erfüllt am Besten die hochglänzende Schellack-Handpolitur.

 

Das Lackieren auf diese Weise geht folgendermaßen:

Dazu wird ein kleiner Wollstoff-Knäuel in ein Stück Satin-Stoff eingelegt, so dass der so genannte Polierballen entsteht. Diesen tränke ich leicht an der Oberfläche mit Schellack * (meine spezielle Schellack-Öllack-Mischung), und trage die erste hauchdünne Lackschicht mit kreisenden Bewegungen auf die fein vorbereitete Decke auf. Einmal aufgetragen ergibt dies natürlich nur eine sehr dünne Lackschicht, die weit entfernt davon ist, die Poren zu schließen. Daher muß ich die Decke immer und immer wieder in der gleichen Art handpolieren. Zwischen den einzelnen hauchdünnen Schellack-Schichten müssen jeweils mindestens 12 Stunden Trockenzeit liegen, damit beim nächsten Poliergang der zuvor aufgetragene Lack nicht wieder abgelöst wird. So trage ich so viele Schichten auf, bis die Lackfläche geschlossen und spiegelglatt ist. In der Regel habe ich diesen Optimalzustand nach der 25ten bis 30ten Lack-Schicht erreicht. Und gerade da liegt der Vorteil dieser Lackier-Methode: dass das Auftragen beendet wird, wenn der Lack noch sehr dünn ist, jedoch schon ganz glatt. So erreiche ich einen dünnen Lack, der das Holz der Gitarre bestens schützt und die Brillanz meiner Instrumente unterstützt. Es ist zusätzlich noch eine besondere Kunst, die Schellack-Handpolitur durch eine hochglänzende Oberfläche zu vollenden. Diese strahlt den Klang noch besser ab.

Gepflegt werden sollte der Schellack mit einem feinen Violin-Polish. Da die Schellack-Schicht in der Regel sehr dünn ist, sollten Sie sie bei mittlerer und starker Beanspruchung etwa jährlich von einem erfahrenen Gitarrenbauer nachpolieren lassen. So wird der abgenutzte Schellack wieder aufgetragen.

 

*SCHELLACK

auch Gummilack, Blattlack. Naturharzlack. Harzige Abscheidungen ost- und hinterindischer Schildläuse auf den Zweigen verschiedener Bäume. Diese werden mittels Reinigung und Verdünnung mit Alkohol zu Lack verarbeitet.

 

 

Tonhölzer

 

Um einen vollen, lauten, und dennoch charmanten Ton mit vielen Klangfarben zu erhalten, forschte ich schon früh mit eigenen Decken-Verleistungen und eigener Holz-Auswahl. Dieses Ziel verliere ich bei allen Neu-Entdeckungen und Fortschritten nie aus den Augen.

Um einen vollen warmen Klang zu erreichen, verbaue ich nur ausgesuchte Hölzer, die ich selbst in meiner Werkstatt an freier Luft mehr als 15 Jahre sorgfälig gelagert habe. Schon Stradivari, Guarneri und Amati haben so ihre Hölzer auf den Wohlklang vorbereitet.

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- Ich verwende kein torrefiziertes oder sonstig erhitzes Holz. Die Erhitzung zerstört die Feinstruktur des Tonholzes. 

Es ist somit für hochwertige Gitarren völlig ungeeignet.

 

Torrefizierung (Wikipedia):

Torrefizierung, auch Torrefikation (von lateinisch „torrere“ = rösten, dörren) bezeichnet die thermische Behandlung von Biomasse ohne Luftzutritt, was zu einer pyrolytischen Zersetzung und Trocknung führt. Das Verfahren wird bei für eine Pyrolyse Temperaturen von 250 bis 300 °C durchgeführt. Ziel ist, ähnlich wie bei einer Verkokung, die Erhöhung der massen- und volumenbezogenen Energiedichte und damit des Heizwerts des Rohmaterials, eine Steigerung der Transportwürdigkeit oder eine Reduzierung des Aufwands bei einem nachfolgenden Zermahlen von Biomasse.

 

 

- Ich baue ebenso keine Doubletop-Gitarren. 

   Aus folgendem  Grund:

Eine hochwertige Gitarre ist kein Auto.

(Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Gitarristen, die auf der Bühne Double-Top Gitarren spielen, zuhause zu ihrer konventionellen Gitarre greifen. Ihren Ohren zuliebe.)

Doubletop ist ein irreführender Begriff.

Es ist keine Doppel-Decke, wie man vermuten könnte  sondern in Wahrheit wird die Decke auf der Innenseite mit Kunststoff - Glasfiber oder Carbonfaser -beschichtet.

Das macht den Klang der Gitarre schreiend laut und eintönig, da keine Modulation von Klangfarben mehr möglich ist, auch wenn das häufig behauptet wird.

Mal ehrlich: wollen Sie ein Violin-Konzert lieber mit einer Kunststoff-Geige oder mit einer Stradivari hören? Stellen Sie sich vor, jemand würde eine STRADIVARI mit Carbon oder mit Kevlar beschichten, um sie noch lauter zu bekommen. Ihre Klangfarben, ihr Schmelz und ihr Charme wäre zerstört. Genauso ist es bei der Gitarre.

Schon 1986 experimentierte der berühmte Pariser Gitarrenbauer Daniel Friederich mit diesen Kunststoff (Carbon u.ä.)-beschichteten Decken, und verwarf das Verfahren aus klanglichen Gründen. Er war ihm bei solchen Gitarren zu hart und zu farblos. Ich selbst habe in den 2000er Jahren auch welche gebaut, bin aber zu dem gleichen Ergebnis gekommen

und habe sie wieder mit ECHTEN Decken ausgestattet. Und siehe da: sie sind genauso laut, aber farbiger im Klang.

 

 

Hören Sie auf Ihre Ohren !
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